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Rette sich wer kann!

Aufruf an alle die nicht unter den nächsten 100.000 Corona Todesopfern sein wollen

Ein Kommentar von unserem Redaktionsmitglied PD Dr. med. Peter-Andreas Löschmann

Die Pandemielage ist nicht länger nur besorgniserregend, sondern in weiten Teilen der Republik außer Kontrolle. Der unfähige, aber dennoch weiter geschäftsführende Gesundheitsminister hat die Führung der Geschäfte selbstverständlich bei weiterlaufendem Gehalt eingestellt. Die Verantwortungslosigkeit, mit der der Politikbetrieb Menschenleben gefährdet ist beispiellos.

Im letzten Herbst zögern die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten die Entscheidung über einen halbherzigen Lockdown so lange heraus, bis der Tod von > 30.000 Bürgern sichergestellt war. Die Schulen und Kitas sind bis heute nicht mit den technischen und organisatorischen Voraussetzungen für einen Betrieb unter Coronabedingungen ausgestattet obwohl von Anfang an klar war, dass Impfstoffe für die Jüngsten als letzte zugelassen werden können. Ein bundeseinheitliches und verlässliches Dokumentationssystem für Fallverfolgung und Impfungen fehlt weiterhin. Wie wäre die Situation ohne die Verfügbarkeit der Impfstoffe? Bis heute ist deren rationale und daher verpflichtende Verwendung bei Personen mit unvermeidbaren persönlichen Kontakten nicht gesetzlich geregelt.

Die Verhandlungsführer der möglichen Ampelkoalition blenden das Problem entweder aus oder zeigen der ganzen Nation beim Interview in den Tagethemen nicht nur die politische Verbohrtheit, sondern auch komplette inhaltliche Ahnungslosigkeit. Herr Lindner äußert sich vor dem Millionenpublikum mit Argumenten wie sie von den Aluhelmen nicht besser formuliert werden könnten, um dann auf Twitter wenigen Followern zu erklären er sei missverstanden worden. Das Verfahren kennt man sonst eher von Politikern vom Schlage Trump oder Bolsonaro. Finanzminister ist da wohl als Amt einige Nummern zu groß.

NRW verwüstet sich ohne politische Legitimation gerade im Karnevalsrausch und Köln hat die Koordination dieser Feierlichkeiten in die Hände eines Bestattungsunternehmers gelegt. Kölner Klüngel diesmal nicht auf dem Bausektor, aber wie immer auf Kosten der Bevölkerung, nur der Preis ist diesmal höher.

Es ist nicht nur 5 nach 12 Uhr (RKI) sondern der Zug hat schon im August den Bahnhof verlassen. Selbst wenn alle bis heute ungeimpften zur Vernunft kämen und eine Impfung wahrnehmen würden, wäre es praktisch unmöglich diese vor Weihnachten flächendeckend durchzuführen. Darüber hinaus wären diese Personen frühestens zwei Wochen nach Abschluss der 2. Impfung vollständig geschützt. Selbstverständlich muss alles versucht werden die Impfungen zu erreichen, dennoch geht es nicht ohne weitere Maßnahmen.

Was ist also zu tun?

Alle, auch vollständig geimpfte, sollten sich freiwillig so verhalten wie es unter strengen Lockdown Bedingungen geraten ist:

  1. Strikt an alle AHA Regeln (Abstand, Hände waschen/desinfizieren, FFP2 Atemschutz) halten.
  2. Weitestgehende Vermeidung aller Kontakte in der Öffentlichkeit, d.h. keine Veranstaltungen oder Restaurants besuchen, Homeoffice wenn immer möglich, keine Reisen.
  3. Wenn Kontakte unvermeidbar sind auf 2G+ Regeln bestehen (geimpft, genesen und alle Teilnehmer tagesaktuell mindestens AK getestet), oder die Teilnahme absagen.
  4. Alle Impfungen einschließlich Booster so schnell wie möglich durchführen lassen.  
  5. Alle Zweifler im Kollegen- und Bekanntenkreis von der Notwendigkeit der Impfung überzeugen.