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Vitamin-D-Mangel begünstig nicht Infektionen mit Corona-Viren

Mangel an Vitamin D scheint kein zusätzlicher Risikofaktor für eine Corona-Infektion zu sein. Umgekehrt kann somit durch Verabreichung hoher Dosen von Vitamin D kein wirksamer Schutz gegen eine Infektion aufgebaut werden. Das belegt eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern um Yonghong Li vom US-Laborunternehmen Quest Diagnostics in San Juan Capistrano (Kalifornien).

Andere, kleinere Studien hatten zuvor auf einen möglichen Zusammenhang hingewiesen, vielfach wurden allerdings die vielen Faktoren, die das Corona-Risiko beeinflussen, nicht berücksichtigt. Darüber berichtet unter anderem die Deutsche Presseagentur (dpa). Zudem wurde der Vitamin-Status oft entweder sehr lange zuvor oder aber erst im Zuge der Covid-19-Erkrankung gemessen – so dass sich nach Aussage von Experten aus dem Messwert nicht ableiten lässt, ob ein gemessener Mangel nicht erst infolge der Infektion entstand.

Zu den Einschränkungen der neuen Analyse zählt den Autoren zufolge, dass sich nicht alle Corona-Infektionen über Antikörper nachweisen lassen – unter anderem, weil diese nach gewisser Zeit schwinden. Eine Aussage über die Schwere von Covid-19-Erkrankungen in Abhängigkeit vom Vitamin-D-Status trifft die Studie nicht. In einem Kommentar zur Studie in „Jama Open Network“ lobt der US-Gesundheitsexperte Michael Polis die Methodik der Analyse. „Diese Studie zeigt, dass eine gut konzipierte, angemessen dimensionierte Beobachtungsstudie mehr definitive Beweise liefern kann als mehrere kleinere, schlecht konzipierte Studien.“

Hier die Zusammenfassung der Studie (komplett):