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trend-Monitor: Ist das Thema Gesundheit schon digitaler Alltag?

Das deutsche Gesundheitswesen steckt im digitalen Umbruch. Es gibt eine Vielzahl von gesundheitsrelevanten Angeboten – Tendenz steigend. Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat diese Entwicklung noch beschleunigt. Doch welche Angebote werden wie genutzt und welche Kriterien entscheiden über eine Nutzung? In welchen Anwendungsbereichen sehen die Menschen in Deutschland das meiste Potential? In der neuen Ausgabe des trend-monitors der Stiftung Gesundheitswissen steht die Nutzung von digitalen Gesundheitsangeboten im Fokus.

Damit ist hier die gesamte Bandbreite von der allgemeinen Internetnutzung zur Informationssuche über Geräte zur Überwachung von Körperfunktionen (z. B. Blutdruckmessung) bis hin zu neueren Ansätzen wie der Video-Sprechstunde beim Arzt gemeint. Potential von Sozialen Medien und Videoplattformen bei Gesundheitsfragen nicht unterschätzen Auch wenn bei der Frage nach den genutzten digitalen Gesund-heitsangeboten aktuell noch immer das Internet zur Suche von Gesundheitsinformationen an erster Stelle steht, gehören mittlerweile auch Videoplattformen und soziale Netzwerke zu den häufig genutzten Angeboten.

Teilergebnisse der Studie „HINTS Germany“ zur Nutzung digitaler Gesundheitsangebote

Vor allem Videoplattformen wie YouTube werden von rund der Hälfte der Befragten (49,2%) im gesundheitlichen Kontext genutzt (s. Abb. 1). Allein 22,7 Prozent der Befragten sehen sich Tutorials, also Video-Anleitungen an. Die sozialen Netzwerke werden von knapp einem Drittel der Befragten (29,9 %) bei Gesundheitsfragen genutzt. Für mehr Bewegung im Alltag können auch Apps und Tracker sorgen. Immerhin gaben 31 Prozent der Befragten an, eine Fitness App zu verwenden und 20,3 Prozent tra-gen sogenannte Aktivitätstracker. Die wenigsten Nennungen entfielen im Befragungszeitraum Mitte 2020 auf Online-Videosprechstunden (4,6 %), digitale Tagebücher für chronisch erkrankte Menschen (4,4 %), Patientenakten (4,8 %) sowie Onlinetherapien (2,9 %). Bei der Suche nach Gesundheitsthemen im Netz führen Online-Lexika wie Wikipedia mit 61,9 % Prozent. Sie werden damit unter den gesundheitsorientierten Online-Angeboten am häufigsten zur Informationssuche verwendet.

Über die Stiftung Gesundheitswissen: Die gemeinnützige, operative Stiftung Gesundheitswissen mit Sitz in Berlin will die Kompetenz von Menschen in Deutschland im Hinblick auf Gesundheit und Prävention stärken und die Informationsasymmetrien zwischen Arzt und Patient abbauen. Dazu erstellt sie u.a. laienverständliche Gesundheitsinformationen auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, zeigt Präventionsmöglichkeiten sowie Behandlungsalternativen auf und fördert das Gesundheitswissen im Allgemeinen. Stifter ist der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.